von V Change Makers | Aug 26, 2017 | Artikel, Schwangerschaft, V Change Makers
Alena Gerber ist der Meinung, dass eine vegane ErnÀhrung in der Schwangerschaft schÀdlich ist
Kennt ihr das Model Alena Gerber? Vor ein paar Tagen hat sie sich ĂŒber eine vegane Schwangerschaft geĂ€uĂert. Sie ist der Meinung, dass diese sehr schĂ€dlich fĂŒr die Babys ist. Ihre „Fakten“ hat sie laut eigener Angaben aus der WELT und der Huffington Post. Da wundert es mich nicht, dass sie so flach argumentiert. Ich kann ihre ĂuĂerungen nicht so einfach im Raum stehen lassen und deswegen muss ich mich dazu Ă€uĂern. Lest ihre Aussagen:

„Liebe Alena,
dein Wissen bzgl. gesunder und ausgewogener ErnĂ€hrung benötigt eine Auffrischung! đ Nicht schlimm, Wissen kann man sich aneignen. Lies doch mal meine Artikel zu meiner veganen Schwangerschaft: Artikel ĂŒber vegane Schwangerschaften
Dort kannst du ganz leicht nachlesen, wie gut meine vegane Schwangerschaft verlief. Dort findest du auch zahlreiche Interviews mit veganen Schwangeren und MĂŒttern. Auch in diesen Interviews wirst du erfahren, dass ihre Schwangerschaft problemlos verlief und ihre Kinder gesund auf die Welt kamen đ Ăbrigens: Mein Sohn kam vor ein paar Tagen zur Welt. Er ist kerngesund, hat TOP Werte und ist mehr als wohlauf.
DarĂŒber hinaus hat schon vor 13 Jahren (!) die gröĂte ErnĂ€hrungsgesellschaft der Welt, die Academy of Nutrition and Dietetics (A.N.D) sich zu diesem Thema positiv geĂ€uĂert und eine vegane ErnĂ€hrungsweise in jeder Lebensphase empfohlen.
Zum Thema B12:
B12 bekommen ĂŒbrigens die Nutztiere separat zu gefĂŒttert, weil diese Tiere in ihrem kurzen Leben niemals auf einer Weide standen. Zudem ist es doch viel unproblematischer und ethisch sowie moralisch besser vertretbar, wenn man eine kleine Pille B12 schluckt als ein Tier zu zĂŒchten, es zu mĂ€sten, dabei MissstĂ€nden auszusetzen und am Ende brutal zu schlachten.
WofĂŒr B12 wichtig ist und wie du es optimal supplementieren kannst, erfĂ€hrst du hier: B12: Welches PrĂ€parat und warum B12 so wichtig ist
Thema Eier und Milch:
Inwiefern soll ein Baby von diesen Lebensmitteln besonders profitieren? Kuhmilch ist fĂŒr KĂ€lber gedacht und nicht fĂŒr Menschen. Die Milch ist voller Wachstumshormone und zudem artenfremde Milch. Wusstest du, dass Menschen, die einzigen Lebewesen sind, die noch im Erwachsenenalter artenfremde Milch zu sich nehmen? Absolut unlogisch und eher darauf zurĂŒckzufĂŒhren, dass mit diesem Lebensmittel Geld gemacht werden kann und es nicht in erster Linie konsumiert wird, weil die Milch soooo gesund fĂŒr uns ist.
Hier kannst du nachlesen, was in der Eier- und Milchindustrie vor sich geht:
Thema vegane Babys sind gestorben:
Ich gehe stark davon aus, dass du von den Babys sprichst, die nicht vegan sondern rohköstlich UND sehr einseitig ernĂ€hrt wurden sind. Doch was hat das mit Veganismus zu tun? Veganismus stellt eine gesunde und ausgewogene ErnĂ€hrung da. Nur von Luft und Liebe kann niemand leben. Die vegane ErnĂ€hrung sollte bunt aussehen: GemĂŒsen, Obst, gute Kohlenhydrate, Proteine usw. SCHLECHT ernĂ€hren kann man sich mit jeder ErnĂ€hrungsform. Nur Pommes, Currywurst und Schnitzel stellen auch keine optimale ErnĂ€hrung da, genauso wenig wie einseitige vegane oder rohköstliche ErnĂ€hrung. Das sollte aber doch jedem klar sein. Die Eltern, die ihre Kinder so dermaĂen falsch ernĂ€hrt haben, hatten weder Ahnung von ErnĂ€hrung noch von Kindern.
Hier kannst du nachlesen, wie man sich als vegane Schwangere in dieser sensiblen Phase ernĂ€hren sollte: Vegane ErnĂ€hrung in der Schwangerschaft: Worauf man achten muss â ErnĂ€hrungstipps
Deine Informationsquellen:
Es ist schön zu wissen, dass du Zeitungen liest, doch lass dir bitte gesagt sein, dass die WELT und die Huffington Post keine seriösen und wissenschaftlich hochwertige Quellen sind. Schon gar nicht die Huffington Post. Das ist alles Bildniveau.
Ich kann dir folgendes Buch empfehlen:


Klick: Jetzt kaufen!
Solltest du noch weitere Vorurteile haben, dann schau dir doch diesen Bereich mal an: Vorurteile gegenĂŒber dem Veganismus
Ich hoffe, du revidierst deine Meinung nachdem du weitere Informationen ĂŒber Veganismus in der Schwangerschaft gelesen hast.
Viele GrĂŒĂe,
Jessica
von V Change Makers | Aug 7, 2017 | Artikel, Schwangerschaft, V Change Makers
Die Aufregung steigt, denn unser Wunder könnte nun jeden Tag das Licht der Welt erblicken
Das wird vermutlich mein letzter Post zum Thema vegane Schwangerschaft sein. Es sind nur noch wenige Tage bis unser kleines Wunder zur Welt kommt. Der Geburtstermin steht und ich fĂŒhle wie mein Körper immer erschöpfter ist und schon lange an seine Grenzen gestoĂen ist.
Ich kann mich kaum noch bewegen, ich bin froh, wenn ich es bis zur Toilette schaffe und zurĂŒck. Sobald wir einkaufen gehen oder etwas lĂ€ngere Laufwege zurĂŒcklegen, watschel ich wie ein stark ĂŒbergewichtiger Pinguin von rechts nach links und mache 15 Kreuze, wenn wir wieder beim Auto angekommen sind. Kurz gesagt: Es geht körperlich kaum noch etwas. Dazu kommt noch Sodbrennen, Restless Leg Syndrom, obwohl das schon zum GlĂŒck schon besser geworden ist, Schwindel, Ăbelkeit und starke MĂŒdigkeit. Schlafen ist kaum noch erholsam. Bei jeder Drehung wache ich auf, weil es ein Akt ist, sich mit so einer riesen Kugel zu drehen. Dazu muss ich nachts zigmal aufstehen um auf Toilette zu gehen.
Phase – Ich will nicht mehr schwanger sein- ist erreicht
Seit einigen Wochen ist die Phase ziemlich ausgeprĂ€gt, dass ich absolut nicht mehr schwanger sein will. Die stĂ€ndigen Wehwehchen und die stark eingeschrĂ€nkte Bewegungsfreiheit stören mich massiv. Ich muss dazu sagen, dass ich immer ein aktiver Mensch war. Viele AktivitĂ€ten, unter anderem Sport mehrmals die Woche. Tja und nun lebe ich fast nur noch in der Wohnung, weil das Bewegen immer schwieriger wird. Der Bauch ist einfach so schwer und groĂ, dass es nur noch anstrengend ist. Ich laufe seit Monaten nur noch in bequemen Klamotten rum. Nichts mehr mit schick zurecht machen oder Ă€hnliches. Leggings sind zur Standardhose geworden und darĂŒber ein lĂ€ngeres Shirt, was noch ĂŒber den Bauch reicht, dazu Turnschuh. Klar, bequeme Kleidung ist super, aber wenn man fast tĂ€glich das gleiche anzieht, nur in verschiedenen Farben, dann bekommt man irgendwann die Krise. Ich sah es auch nicht ein fĂŒr diese âkurzeâ Phase der Schwangerschaft, so viel Umstandskleidung zu kaufen. Die ist auch nicht gerade gĂŒnstig und meistens wirklich hĂ€sslich. Ist euch mal aufgefallen, dass zig Umstandsshirts Herzchen abgebildet haben? Also nein sorry, ich bin 33 Jahre alt und keine 15 mehr.
Meine Figur hat sich verĂ€ndert. Mein Bauch ist riesig. Ich bin mittlerweile tatsĂ€chlich bei einem Bauchumfang von 105 cm angekommen. Hilfe! 105cm! Gigantisch. Ich war immer sehr schlank und daher sind so AusmaĂe fĂŒr mich enorm. Dazu ist mein Bindegewebe sehr weich geworden und meine BrĂŒste gröĂer. Ich war immer durchtrainiert und hatte straffe Beine und nun zeichnen sich immer mehr Dellen ab und alles ist so weich. Das sind VerĂ€nderungen, die ich niemals hatte. Ich hoffe, dass sich meine gedehnte Haut gut zurĂŒckbildet. NatĂŒrlich nehme ich das alles fĂŒr dieses Wunder in Kauf, aber glaubt mir, ich freu mich schon auf die Zeit, wenn ich meinen Körper wieder habe und mich wohlfĂŒhlen kann. Es ist einfach Wahnsinn, wie sehr so eine Schwangerschaft schlauchen kann. Aber na klar, fĂŒr die Entstehung dieses Wunders tut der weibliche Körper unglaubliches. Das erfordert nun mal diese ganzen Dinge.

Ăbrigens musste ich mittlerweile auch mein Bauchnabelpiercing entfernen. Ich hatte mir frĂŒh genug ein Schwangerschaftspiercing gekauft und es 8 Monate drin behalten, aber irgendwann spannte die Haut so sehr und es tat wirklich weh. So musste ich es leider entfernen. Ich werde es mir aber auf jeden Fall nach stechen lassen.
Kurz gesagt: Eine Schwangerschaft ist kein Spaziergang und mir wurde mal gesagt, dass MĂŒtter die gröĂten LĂŒgner sind đ
Ich bin da ganz authentisch und habe kein Problem damit ehrlich zu sein. So schön eine Schwangerschaft auch ist, aber sie kann auch ganz schön Àtzend sein. Zumindest ist das mein Empfinden. Und ich bin froh, wenn ich es geschafft habe!
Doch nichtsdestotrotz bin ich tief beeindruckt von meinem Körper. Es ist unglaublich was mein Körper (er)schafft. Mein Körper hat einen neuen Menschen geschaffen. DafĂŒr liebe ich ihn! đ
â
Meine Gewichtszunahme wÀhrend der Schwangerschaft
Ich startete mit 55/56 Kilo und bin nun bei 68 Kilo angelangt. Also eine Gewichtszunahme von 12-13 Kilo. Alles im Rahmen. Eine Schwangere nimmt im Durchschnitt 13 Kilo zu. Ich falle also genau in diesen Rahmen. Das Baby wiegt etwas, die GebĂ€rmutter, das Fruchtwasser usw. Da kommt einiges zusammen, daher verliert man auch einiges an Gewicht, sobald das Kind auf der Welt ist. Die restlichen Kilo verschwinden hoffentlich ruck zuck und ich komme zur alten Form zurĂŒck.
Ich hatte ĂŒbrigens nie wirklichen HeiĂhunger wĂ€hrend der Schwangerschaft, auch keine groĂartigen âFressanfĂ€lleâ. Es blieb alles gleich, auĂer, dass ich eine Phase hatte, in der ich keine groĂen Portionen essen konnte. Was selbstverstĂ€ndlich ist, da der Magen ziemlich zusammengedrĂŒckt wird. Auch hatte ich keine komischen GelĂŒste auf seltsame Kombinationen. Alles völlig langweilig und unspektakulĂ€r. Ich bin darĂŒber sehr froh, denn ich kenne auch andere FĂ€lle, in denen die Frauen ohne Ende zugenommen haben. Eine Schwangerschaft ist einfach eine Ausnahmesituation und da passieren so einige Dinge, die man vorher oft nicht hervor sieht.
Letzte Vorbereitungen bevor es in die Klinik geht
Da es nun jeden Tag soweit sein könnte, haben wir natĂŒrlich vorgesorgt und als erstes die Kliniktasche gepackt. Ich habe mir extra noch ein paar Sachen gekauft, wie vernĂŒnftige Schlafkleidung fĂŒr normale und heiĂe Tage. Doch da der Sommer dieses Jahr anscheinend ausbleibt, muss ich mir um unangenehme Hitze wohl keine Sorgen mehr machen. Dazu kaufte ich noch Slips, Stillbhs, vernĂŒnftige Hausschuhe etc. Dazu noch HandtĂŒcher, Artikel des tĂ€glichen Bedarfs und was man halt noch so braucht.
Einige Naschereien haben natĂŒrlich auch den Weg in meine Tasche gefunden. Hach, ich sag euch, gar nicht so leicht, die kleinen SĂŒnden nicht schon vorher zu vernaschen đ
Da ich vor einigen Jahren einen sehr schweren Autounfall hatte und mir zwei RĂŒckenwirbel brach, habe ich auch noch diese Unterlagen herausgesucht, da diese wichtig sind fĂŒr die spĂ€tere BetĂ€ubung, die durch den RĂŒcken vollzogen wird.
Bei uns zuhause hat sich natĂŒrlich auch einiges verĂ€ndert. Wir haben nun die Wickelauflage auf der Kommode angebracht, die Babykleidung sortiert und eingerĂ€umt, den Kinderwagen startklar gemacht und den Stubenwagen hĂŒbsch ausgestattet. Es ist alles bereit fĂŒr unseren Sohn đ
Ăbrigens haben wir uns einige verschiedene Windelmarken besorgt. Jede Familie sagt etwas anderes ĂŒber die besten Windeln, sowie haben wir einfach einige gekauft und werden sie testen, sobald es soweit ist.
Zudem habe ich nun einige bio-zertifizierte Babyartikel aus dem Onlineshop boutique-vegan.com
Mir ist es wichtig, dass unser Baby nicht mit schÀdlichen Stoffen in Verbindung kommt und mit hochwertigen Produkten versorgt wird. Hier eine kleine Auswahl:
Bio-Windeln von Naty

Bio-FeuchttĂŒcher von Naty

Baby Bio-Kosmetikset von Pure Beginnings

Babypuder von Argital

Baby-Bio-Tee von Neuner’s

Ich werde euch natĂŒrlich darĂŒber informieren, wie die Produkte sind, sobald sie zum Einsatz kommen. Ich bin wirklich sehr gespannt auf die Wirkung und QualitĂ€t.
Schaut mal im Onlineshop Boutique vegan vorbei (www.boutique-vegan.com), denn dort gibt es eine eigene Kategorie mit Bio-Babyartikeln: Zur Baby-Bio-Kategorie
Eine tolle Auswahl! Ich finde es wirklich wichtig, dass vor allem Babys mit hochwertigen Bio-zertifizierten Produkten versorgt werden. NatĂŒrlich kann man nicht immer Bioprodukte kaufen ,denn wer hat schon dauerhaft das Geld?! Aber ein paar Bioprodukte sind immer noch besser als gar keine đ
Aktion: Babybauch bemalen
Mein Mann kam vor einiger Zeit auf die Idee meinen Babybauch zu bemalen. So kauften wir am Wochenende endlich Fingermalfarbe und legten los. Mein Mann war somit fĂŒr ein paar Stunden Picasso. Zumindest mehr oder weniger. Es war eine sehr lustige Aktion. Schaut euch das Ergebnis an:
Eine ganz sĂŒĂe Erinnerung. Wir haben noch einige Bilder gemacht, diese werden wir dann entwickeln lassen und im Kinderzimmer aufhĂ€ngen đ
Unser Leben wird sich in wenigen Tagen endgĂŒltig Ă€ndern â was macht das mit uns?
Ganz viel macht das mit uns. Unser gesamtes bisheriges Leben wird sich von Grund auf Ă€ndern. Wir werden in wenigen Tagen ein gemeinsames Kind haben fĂŒr das wir unser Leben lang verantwortlich sein werden.
Wir freuen uns wahnsinnig auf diese âAufgabeâ. Wir können es bis heute kaum glauben, dass in mir unser Kind heranwĂ€chst und wir es in wenigen Tagen in den Armen halten können. Vorfreude pur. Das Ergebnis unserer Liebe. Wir haben gemeinsam Leben erschaffen, aus vollster Liebe. Kein Unfall, kein Missgeschick, kein Versehen, sondern wirklich gewollt. 10 Monate waren eine lange Zeit und trotzdem kann ich mich noch bestens an den Moment erinnern als der Schwangerschaftstest ein positives Symbol erschienen lieĂ. Ach was war das fĂŒr ein emotionaler Moment. Angst, Freude, Ungewissheit, GlĂŒck. Alles auf einmal. Die darauffolgenden Wochen und Monate waren fĂŒr mich eine groĂe Herausforderung. Viele Sorgen, unendliche Gedanken, Ăngste, Freude begleiteten mich. Unser Kind war absolut gewĂŒnscht, doch nie im Leben hĂ€tten wir gedacht, dass es sooo schnell geht. Wir haben wĂ€hrend der Schwangerschaft alle Herausforderungen gemeistert, zueinander gehalten und das Beste aus allem herausgeholt. Eine wahnsinnige Zeit voller Emotionen, Erinnerungen und EindrĂŒcken. Und nun ist auch demnĂ€chst diese Phase abgeschlossen und wir beginnen wieder eine Neue. In diesem Jahr ist so viel passiert, wir haben geheiratet, ein Haus gefunden, private Angelegenheiten gemeistert und vor allem gemeinsam die Schwangerschaft durchgestanden. Wir sind nun bereit Eltern zu werden und uns allen Herausforderungen zu stellen, die auf uns zukommen werden. Wir wollen dieses Wunder endlich in den Armen halten und ihm die Welt zeigen und unsere Werte vermitteln.
Ăbrigens sind alle meine Bedenken was meine berufliche Karriere und die anderweitigen VerĂ€nderungen betreffen endgĂŒltig verschwunden. Wir werden alles meistern, egal was kommt. Ein gutes sicheres GefĂŒhl! đ
Unsere Familie wird wachsen und wir mit ihr.
Pinnt das SSW-Update jetzt auf eure Pinterest-Pinnwand:
Artikel ĂŒber meine Schwangerschaft, die dich sicherlich auch interessieren:
Ebenfalls interessiert dich sicherlich die groĂe Interviewreihe mit veganen Schwangeren und MĂŒttern:
SĂ€mtliche Artikel ĂŒber vegane Schwangerschaften findest du nun auch im neuen Infobereich im MenĂŒ unter dem Punkt Vegane Schwangerschaft.
REMINDER:
Vergisst nicht beim aktuellen Gewinnspiel mitzumachen!!!
Veggie Special Onlineshop: SchnÀppchentipp + Interview + Gewinnspiel
von V Change Makers | Jul 11, 2017 | Artikel, Schwangerschaft, Vegane MĂŒtter im GesprĂ€ch
âNachdem beide Kinder zwei Jahre lang gestillt wurden, wissen sie, dass Mamamilch fĂŒr Menschenkinder ist und Kuhmilch fĂŒr Kuhkinder. Sie verstehen intuitiv, dass es verkehrt ist, KĂŒhe ihrer Milch zu berauben, MĂŒtter und Kinder zu trennen.“
Heute teile ich das Interview mit Petra mit euch. Ein wunderbares Interview! Petra ist eine vegane Zwillingsmama und teilt euch mit, wie sie ihren kerngesunden Zwillingen ethische Werte vermittelt. Mit Herz, Selbstbewusstsein und Mut berichtet sie, wie sie ihren Kinden beibringt, wie diese nicht als Sonderlinge von ihrem Umfeld wahrgenommen werden.
- Wie lange lebst du vegan? Was war dein Auslöser?
Ich lebe seit fĂŒnfeinhalb Jahren vegan. Zuvor habe ich seit meinem 15ten Lebensjahr vegetarisch gelebt. Ăber viele Jahre standen viele andere Themen im Fokus meines Lebens, so dass ich mich ĂŒber einen langen Zeitraum hinweg nicht mit Tierschutz / Tierrechten und ErnĂ€hrung auseinandergesetzt habe. Zudem hatte ich damals das trĂŒgerische GefĂŒhl, als Vegetarierin bereits sehr viel fĂŒr Tiere und Umwelt zu tun.
Das Ă€nderte sich schlagartig, als ich begann mich mit den HintergrĂŒnden veganer Lebensweise auseinander zu setzen. Grund dafĂŒr war meine erste HĂŒndin, die aus dem Tierschutz stammt. DarĂŒber habe ich begonnen mich intensiv mit Tierschutz zu beschĂ€ftigen und ĂŒber Facebook entsprechende Kontakte geknĂŒpft. So erfolgte die aus meiner Sicht unvermeidliche Auseinandersetzung mit Massentierhaltung, Milchindustrie, dem Töten von mĂ€nnlichen KĂŒken usw. Ich konnte die Augen vor meinem Wissen nicht mehr verschlieĂen und viele Bilder haben sich fĂŒr immer auf meine Netzhaut eingebrannt. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits online mit vielen vegan lebenden Menschen vernetzt, die mich inspiriert haben. So war es fĂŒr mich nur konsequent auf eine pflanzenbasierte ErnĂ€hrung umzusteigen. Nach und nach dehnte sich die ErnĂ€hrung auf eine Lebensweise, eine Lebenshaltung aus.
- Du bist momentan/warst schwanger und ernÀhrst dich vegan. Hattest du zu Beginn der Schwangerschaft Bedenken, weil du dich vegan ernÀhrst?
2013 war ich mit meinen Zwillingen schwanger und habe mich auch wĂ€hrenddessen ausnahmslos vegan ernĂ€hrt.Bedenken und Zweifel hatte ich anfangs durchaus. Meine Motivation vegan zu leben, nĂ€hrte sich zunĂ€chst nicht aus gesundheitlichen, sondern aus tierethischen und ökologischen GrĂŒnden. Ich hatte mich zwar relativ gut informiert, wie ich mich gesund und ausgewogen vegan ernĂ€hren kann. Letztendlich spielten die ernĂ€hrungsphysiologischen Aspekte einer veganen ErnĂ€hrung fĂŒr mich zu diesem Zeitpunkt eine eher untergeordnete Rolle.Ich war zu Beginn der Schwangerschaft fast 39 Jahre alt und schon kurz davor mich von dem Wunsch, Mutter zu werden, zu verabschieden. Mein Vertrauen in meinen Körper war angeknackst. Und dann wurde mir dieses wunderbare Geschenk gemacht! Zwillinge! (Ăbrigens ganz natĂŒrlich und mit viel Liebe gemacht ;)) Ich spĂŒrte ĂŒberdeutlich, nun nicht nur fĂŒr mein eigenes, sondern eben fĂŒr zwei weitere Leben Verantwortung ĂŒbernehmen zu mĂŒssen. In diesem Zusammenhang tauchten in mir zu Beginn der Schwangerschaft Unsicherheiten auf.In meinem unmittelbaren Umfeld lebte niemand vegan, schon gar keine Schwangeren. Mir fehlte schlicht der Austausch.Ăber Facebook fand ich eine Gruppe veganer Schwangerer bzw. MĂŒtter. Diesen offenen und sehr persönlichen Austausch habe ich als sehr bereichernd und unterstĂŒtzend empfunden, zumal sich neben mir zwei weitere schwangere ZwillingsmĂŒtter in der Gruppe befanden. Ich las alles was ich zum Thema vegane Schwangerschaft finden konnte und achtete gut auf eine ausgewogene ErnĂ€hrung. So wurde meine vegane Zwillingsschwangerschaft fĂŒr mich zur NormalitĂ€t und ich gewann an Selbstsicherheit
- Wie sind und waren die Reaktionen deines Umfelds auf diese ErnÀhrungsweise? Falls du Kritik erhÀltst, wie gehst du damit um?
Aus meinem direkten Umfeld gab es keine nennenswerte Kritik an meiner ErnÀhrungsweise.
- War es schwer fĂŒr dich vegan-freundliche Ărzte und Hebammen zu finden?
Meine Hebamme war da sehr offen und hat schnell gemerkt, dass ich mich gut mit dem Thema vegane ErnÀhrung auseinandergesetzt habe.
Bei den Ărzten sah es leider anders aus âŠ
- Wie war bzw. sind die Reaktionen der Ărzte auf deine ErnĂ€hrungsweise?
Meine GynĂ€kologien reagiert anfangs ebenfalls offen und interessiert. Allerdings wurde meine Schwangerschaft von Beginn an auf Grund meines Alters und der Zwillingsschwangerschaft in die Kategorie âRisikoschwangerschaftâ verbucht. âUnd dann auch noch vegan!â hat sich die Ărztin wohl gedacht. Obwohl meine Blutwerte immer gut waren, machte sie meine ErnĂ€hrungsweise auf unangenehme Art und Weise immer wieder zum Thema.Bereits in der 20.ten Schwangerschaftswoche musste ich wegen Blutungen und vorzeitigen Wehen vorĂŒbergehend stationĂ€r im Krankenhaus aufgenommen werden. Auslöser dafĂŒr war natĂŒrlich nicht die vegane Lebensweise, sondern ein Infekt. Dieser wurde auf Grund eines MissverstĂ€ndnisses zwischen dem Krankenhaus und der behandelnden GynĂ€kologin nicht nahtlos behandelt, so dass er weitere Komplikationen nach sich zog. SelbstverstĂ€ndlich folgte ein Wechsel der Ărztin. Die neue GynĂ€kologin ging viel entspannter mit dem Thema um bzw. war es kaum Thema.
- Hattest du wĂ€hrend der Schwangerschaft GelĂŒste auf tierische Produkte? Falls ja, wie hast du das fĂŒr dich interpretiert und was hast du dagegen unternommen?
Diese Frage kann ich kurz beantworten: Nein, zu keiner Zeit.

- Besonders in der Schwangerschaft mĂŒssen Frauen darauf achten, die richtigen NĂ€hrstoffe zu sich zu nehmen. Viele supplementieren daher SchwangerschaftsprĂ€parate. Hast du diese genommen und worauf hast du noch besonders geachtet bzw. achtest du?
Meinen Wunsch schwanger zu werden, habe ich mit Folio forte unterstĂŒtzt. Vitamin B12 und Vitamin D supplementierte ich bereits vor der Schwangerschaft. ZusĂ€tzlich habe ich ein Omega-3-PrĂ€perat eingenommen, sowie phasenweise ein veganes KombiprĂ€perat fĂŒr Schwangere. RĂŒckblickend wĂŒrde ich behaupten, dieses diente mehr meiner eigenen Beruhigung, als dass es einen ernĂ€hrungsphysiologischen Nutzen hatte.Als meine Eisenwerte absanken, konnte ich mit einem veganen Eisensupplement gut dagegen steuern.
- Hast bzw. Hattest du generell das GefĂŒhl, dass dir was fehlt?
Nein, zu keinem Zeitpunkt. Bzw. hat mir mein Körper stets verlÀsslich angezeigt, was er grade benötigt.
- Lebt dein Partner auch vegan? Falls nicht, wie reagierte er auf deinen Entschluss, den Veganismus auch in der Schwangerschaft fortzufĂŒhren.
Nein, mein LebensgefĂ€hrte lebt nicht vegan. Ich allerdings bereits zum Zeitpunkt unseres Kennenlernens. FĂŒr mich gab es nie eine Alternative zu einer veganen ErnĂ€hrung wĂ€hrend Schwangerschaft. Er wusste ja, dass ich mich ausfĂŒhrlich damit auseinandergesetzt hatte und vertraute darauf, dass ich mich gut und ausgewogen ernĂ€hrte.
- Gab es Schwierigkeiten wÀhrend der Schwangerschaft, weil du dich vegan ernÀhrst?
Nein, zu keinem Zeitpunkt. Ich möchte fast ergĂ€nzen: im Gegenteil. Ich hatte keine der typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie Gestationsdiabetes oder massive Wassereinlagerungen – noch nicht einmal HeiĂhunger auf extravagante Lebensmittelkombinationen. Die Gesamtgewichtszunahme von 14 Kilo hielt sich auch durchaus im Rahmen.
- Was ist dein Tipp an vegan lebende Schwangere? Auf was sollen sie besonders achten?
Mein ResĂŒmee ist recht ĂŒberschaubar: Bildet Banden! Nein, im Ernst: schafft euch ein unterstĂŒtzendes, wohlwollendes Umfeld. Tauscht euch mit anderen veganen Schwangeren aus. Lasst euch durch Ărzte nicht verunsichern â die meisten haben sich meiner Erfahrung nach nicht halb so viel mit dem Thema auseinandergesetzt, wie ihr. Wenn ihr euch schlecht betreut oder gar stigmatisiert fĂŒhlt, wechselt den Arzt. Sucht euch frĂŒhzeitig eine vegan-freundlich Hebamme.Vertraut auf euren Körper. Achtet auf euch.Und fĂŒr den Notfall â möge er nie eintreten: Wenn ihr stationĂ€re ins Krankenhaus aufgenommen werden mĂŒsst, macht euch darauf gefasst, dass vegane ErnĂ€hrung dort als etwas Exotisches betrachtet wird. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, mich direkt mit der KĂŒche verbinden zu lassen. Ansonsten hilft oft nur die Fremdversorgung durch Dritte.
- Was ist dein Rat an vegan lebende Schwangere, wenn das Umfeld stĂ€ndig Diskussionen beginnt und Kritik Ă€uĂert?
Mit Fachwissen und Gelassenheit ĂŒberzeugen oder kalt abblitzen lassen. In vielen Diskussionen um vegane ErnĂ€hrung bin ich auf Menschen getroffen, die ohnehin nicht zugĂ€nglich fĂŒr gute Argumente sind. Hier spart man sich die Auseinandersetzung lieber.
- Falls dein Kind schon auf der Welt ist: Hattest du nach der Geburt Schwierigkeiten einen vegan-freundlichen Kinderarzt zu finden? Wie waren die Reaktionen und wie bist du damit umgegangen?
Oh ja! Der erste Arzt Ă€uĂerte sich sehr abfĂ€llig ĂŒber die vegane ErnĂ€hrung. Allen BemĂŒhungen zum Trotz reichte meine Muttermilch nicht aus, um beide Kinder voll zu stillen. Ich wollte mich ĂŒber eine vegane Alternative zur konventionellen PRE-Milch beraten lassen und wurde als unverantwortliche und unwissende Mutter stigmatisiert. Und das, obwohl ich mich zum einen im Netz bereits belesen hatte und zum anderen so verantwortungsvoll (so dachte ich zu diesem Zeitpunkt jedenfalls) war, einen Kinderarzt zu diesem Thema zu konsultieren.
Zu dem damaligen Zeitpunkt war ich noch sehr geschwĂ€cht von der schwierigen Schwangerschaft, dem ungewollten Kaiserschnitt und meiner neuen Rolle als Zwillingsmutter. Ich hatte schlicht keine Kraft etwas dagegen zu setzten und habe zu einer Ărztin gewechselt, die sich an unserer ErnĂ€hrung nicht störte. Dennoch habe ich mich so sehr verunsichern lassen, dass ich mit konventioneller PRE zugefĂŒttert habe. Meine Erleichterung war maĂlos, als wir endlich darauf verzichten konnten.
Nach unserem Umzug von Berlin aufs Land habe ich zu meinem Erstaunen mitten auf dem Land einen sehr aufgeschlossenen, kompetenten Arzt gefunden. Er kommt nach eigenen Aussagen selbst aus einer vegetarischen Familie und hat groĂes Zutrauen in die vegane ErnĂ€hrungsweise.
Erst gestern hatten wir wieder ein tolles Erlebnis mit ihm: ich selbst habe die Vorgabe getroffen, einmal jĂ€hrlich die Blutwerte der Kinder ĂŒberprĂŒfen zu lassen. In den vergangenen Jahren waren diese immer gut.
Gestern sollte also die jĂ€hrliche Blutabnahme stattfinden. Alles war perfekt vorbereitet: ich hatte mir extra Urlaub genommen, im Vorfeld Emla-Pflaster besorgt, die Kinder vorbereitet, ein sehr erfahrenes Team stand bereit â und dann floss bei beiden Kindern einfach nur sehr sehr wenig Blut.
Wir haben die Aktion dann nach einigem BemĂŒhen abgebrochen. Unser Arzt meinte, dass er die Blutuntersuchung als nicht notwendig betrachte, da die Kinder vor âGesundheit und Lebensfreudeâ strotzen. Also ist die Blutuntersuchung vorerst vertagt, bis vielleicht ins nĂ€chste Jahr.
Es war fĂŒr mich nie eine Option, dem behandelnden Arzt unsere Lebens- und ErnĂ€hrungsweise vor zu enthalten. Ich möchte meinem Arzt Vertrauen können und das lĂ€sst sich nicht mit dem GefĂŒhl vereinbaren, etwas verschweigen zu mĂŒssen. Vegan zu leben muss normal sein dĂŒrfen – auch beim Arzt.
Abgesehen davon bin ich mir sicher, dass zukĂŒnftig immer mehr Menschen vegan leben werden. Diesem Umstand mĂŒssen frĂŒher oder spĂ€ter auch die Ărzte Rechnung tragen und sich entsprechend umfassender informieren. Wer sich ausschlieĂlich auf die Empfehlungen der DGE e.V. verlĂ€sst, disqualifiziert sich umgehend. Immerhin hat sich bereits schon vor mehreren Jahren die A.N.D. (Academy of Nutrition and Dietics), die gröĂte Organisation von ErnĂ€hrungswissenschaftlern- und beratern in den USA, positiv zu einer gut geplanten, ausgewogenen vegane ErnĂ€hrung positioniert. Sie bezeichnet eine solche als fĂŒr jeden Lebenszyklus geeignet, also incl. Schwangerschaft, Stillzeit, SĂ€uglingsalter, Kindheit und Erwachsenenalter. Prominente UnterstĂŒtzung erhielt die A.N.D. ebenfalls schon vor einige Jahren durch das australische National Health and Medical Research Council.
Nur fĂŒr das deutsche HĂ€nschenklein muss vegan noch gruslig seinâŠ
- Wirst du dein Kind weiterhin vegan ernÀhren?
SelbstverstĂ€ndlich. Die Zwillinge werden im Oktober vier Jahre alt und meine Tochter hat bereits vor einigen Monaten verkĂŒndet, dass sie nie Tiere essen möchte. Das Thema hat ganz natĂŒrlich seinen Einzug in unseren Alltag gefunden. D.h. wir haben immer dann darĂŒber gesprochen, wenn sich GesprĂ€chsanlĂ€sse ergeben haben. Steilvorlagen bieten leider viele KinderbĂŒcher, die eine verlogene Bauernhofidylle zeichnen, die es so wahrlich noch nie gegeben hat. Das könnte ich so nicht unkommentiert stehen lassen, ohne dass ich das GefĂŒhl hĂ€tte, meine Kinder zu belĂŒgen.Nachdem beide Kinder zwei Jahre lang gestillt wurden, wissen sie, dass Mamamilch fĂŒr Menschenkinder ist und Kuhmilch fĂŒr Kuhkinder. Sie verstehen intuitiv, dass es verkehrt ist, KĂŒhe ihrer Milch zu berauben, MĂŒtter und Kinder zu trennen. Dass Fleisch aus Tieren gemacht wird wissen sie, verstehen es altersangemessen natĂŒrlich nur bedingt.

Ich habe nicht den Eindruck, meinen Kindern etwas aufzudrĂ€ngen, vielmehr bin ich um Vorleben bemĂŒht. Anderen Lebewesen, unabhĂ€ngig von ihrer Spezies mit Empathie und Respekt zu begegnen, sollte selbstverstĂ€ndlich sein und sich nicht nur auf sogenannte Haustiere erstrecken.
Meine Tochter hat vor Kurzem herausgefunden, dass ihre Schuhe nicht vegan sind. (Ich habe fĂŒr mich aus KostengrĂŒnden den Kompromiss getroffen, auch mal hochwertige, gebrauchte Kinderschuhe aus Leder zu kaufen.) Sie war empört und forderte ein, dass ab sofort nur noch vegane Schuhe gekauft werden!
Bekommen beide auĂer Hauses etwas zu essen angeboten, fragen sie schon automatisch, ob es vegan ist. Wenn nicht, essen sie es eben nicht. Bekommen sie unvegane SĂŒĂigkeiten geschenkt, tausche ich mit ihnen gegen eine vegane Leckerei. Es gab eigentlich nur einmal Unmut deswegen. Ich habe in diesem Fall meiner Tochter die Entscheidung ĂŒberlassen und sie hat die SĂŒĂigkeit letztendlich nicht gegessen.
Sollten sich meine Kinder irgendwann fĂŒr einen anderen Weg entscheiden, werde ich dies akzeptieren. Bis dahin habe ich ihnen hoffentlich alles mitgegeben, was sie fĂŒr eine Entscheidungsfindung benötigen.
- Wie sind deine Erfahrungen mit deinem Umfeld auf deine Entscheidung dein Kind vegan zu ernÀhren?
In erster Linie habe ich sehr positive Erfahrungen gemacht.Meine Eltern, bei denen die Kinder regelmĂ€Ăig sind, halten immer vegane Lebensmittel und SĂŒĂigkeiten bereit. Ich bin mir sicher, dass mein Vater eine geheime Freude daran entwickelt hat, im Bioladen oder Supermarkt vegane Lebens- und Genussmittel zu entdecken und uns zu kredenzen. Ich kann mich 100% darauf verlassen, dass sie meinen Kindern nicht heimlich etwas unveganes anbieten wĂŒrden, auch wenn sie selbst Tiere und tierische Produkte essen.Bei Familienfeiern gibt es entweder eine vegane Alternative oder wir sprechen uns zuvor ab und ich bringe etwas mit.Wir haben das groĂe GlĂŒck, dass â der lĂ€ndlichen Wohnsituation zum Trotz â es in unserem ohnehin vegetarischen Kindergarten derzeit insgesamt sechs vegane Kinder und eine (fast) vegane Erzieherin gibt. So wird auch tĂ€glich eine vegane Alternative frisch zubereitet. Zudem fĂŒhlen sich meine Kinder nicht âirgendwie andersâ, weil es ja noch mehr vegane Kinder gibt. An Geburtstagen bringen die Eltern entweder von sich aus veganes GebĂ€ck o.Ă€. fĂŒr alle mit oder meine Kinder bekommen alternativ vegane PlĂ€tzchen, die fĂŒr diesen Zweck im Kindergarten deponiert wurden.Die Tagesmutter, bei der die Zwillinge zuvor waren, hat sich extra fĂŒr die beiden mit veganer KinderernĂ€hrung vertraut gemacht und mit viel Liebe und MĂŒhe gekocht.Ich bin sehr dankbar dafĂŒr all diese tollen, bemĂŒhten Menschen um uns herum zu haben, denn mir ist durchaus bewusst, dass diese Akzeptanz und UnterstĂŒtzung nicht selbstverstĂ€ndlich sind.
- Kannst du Vergleiche ziehen, indem du schon einmal eine unvegane Schwangerschaft vollzogen hast?
Nein, das kann ich nicht.
- Jede Schwangerschaft ist anders. Somit hat auch jede Frau mit unterschiedlichen Beschwerden zu kÀmpfen. Welche traten bei dir auf und was hast du dagegen getan?
Ich habe ja oben bereits von ernsteren Komplikationen gesprochen. In diesem Fall war der Einsatz von Medikamenten unerlÀsslich. Gegen mein starkes Sodbrennen haben anfÀnglich noch Hausmittelchen wie einen Teelöffel Senf essen oder Mandel kauen geholfen. Aufgrund der Position der Kinder wurde es allerdings irgendwann so unangenehm, dass auch dies nicht mehr geholfen hat.
Mir haben die Produkte von Stadelmann, Tees und Ăle, wĂ€hrend der Schwangerschaft sehr gut getan.
Ansonsten wĂŒrde ich rĂŒckblickend noch stĂ€rker auf meine eigenen BedĂŒrfnisse achten und dementsprechend handeln.
- Möchtest du den Lesern noch etwas mitteilen? Dann lass deinen Gedanken freien Lauf.
Ich bin mir sicher: die Zukunft ist vegan, muss aus ökologischen GrĂŒnden vegan sein. Zumindest gröĂtenteils. Und diese Zukunft werden unsere Kinder mit gestalten.Ich freue mich schon jetzt auf all die Menschen, die nicht Teil des Systems der Tierausbeutung waren und deren Werte- und Normen nicht verinnerlicht haben. FĂŒr die Tiere schon immer fĂŒhlende, liebende Lebewesen waren und kein Lebensmittel. Die in den Wald gehen, um Natur zu erleben und nicht in einen Zoo.
Ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass dann alles besser wird, – aber ich trage die Hoffnung in mir, dass sich fĂŒr vieles zum Guten wendet. Denn wir Menschen sind, auch wenn es vielen nicht bewusst sein mag, eng mit der Tier- und Pflanzenwelt verbunden. Das Ende der Ausbeutung von Tieren wird sich unmittelbar auf die Umwelt auswirken. Wenn ich abschlieĂend noch einmal phantasieren darf: vielleicht werden wir Menschen auch einen neuen, positiveren Umgang miteinanderfinden.
 |
 |
Liebe Petra, du hast die Interviewfragen wunderbar beantwortet. Man liest sofort heraus, dass du mit Herzblut dabei bist und du ganz klar hinter deinen Werten stehst. Es ist wunderschön zu lesen, dass du deinen Kindern so wichtige Werte, wie Empahtie und Respekt gegenĂŒber Tieren beibringst. Solche Kinder braucht unsere Welt! đ Danke fĂŒr deinen Einsatz, deine Werte und dein FĂŒhlen! Ich wĂŒnsche dir von Herzen alles Gute fĂŒr eure Familie! Bleib weiterhin so mutig und ĂŒberzeugend!
Hintergrundinformationen zur Interviewreihe gibt es im folgenden Artikel, dort erfÀhrst du auch, wie du teilnehmen kannst, falls du ebenfalls schwanger bist oder Mutter und zudem vegan lebst. Ich freue mich auf euer Feedback und auf weitere Teilnehmerinnen! Lasst uns gemeinsam zeigen, dass vegan tatsÀchlich ohne Probleme in jeder Lebensphase möglich ist, so lange man sich ausgewogen und bewusst ernÀhrt. ?
Bisherige Interviews mit vegan lebenden Schwangeren bzw. MĂŒttern:
Artikel ĂŒber meine Schwangerschaft, die dich sicherlich auch interessieren:
SĂ€mtliche Artikel ĂŒber vegane Schwangerschaften findest du nun auch im neuen Infobereich im MenĂŒ unter dem Punkt Vegane Schwangerschaft.
von V Change Makers | Jul 9, 2017 | Artikel, Schwangerschaft, V Change Makers, Vegane MĂŒtter im GesprĂ€ch
âVernetzt euch mit anderen veganen Mamis. Ihr fĂŒhlt euch verstanden und nicht wie Sonderlinge und bekommt immer Antworten, wenn ihr unsicher seid. Ich bin âmeinenâ veganen Mamis fĂŒr ihre UnterstĂŒtzung total dankbar und möchte sie nicht mehr missen.â
Die heutige Interviewpartnerin Sandra erzĂ€hlt ganz selbstbewusst ĂŒber ihre Erfahrungen mit ihrer veganen Schwangerschaft. Sie geht als gutes Beispiel voran und gibt Tipps, wie man gegenĂŒber Kritikerin auftritt. Sie lĂ€sst sich nicht durch falsch informierte Kritiker verunsichern und steht ganz selbstbewusst fĂŒr ihre Ăberzeugungen ein. Erfahrt mehr im Interview:
- Wie lange lebst du vegan? Was war dein Auslöser?
Ich lebe seit 6 Jahren vegan, vorher viele Jahre vegetarisch. Mir war klar, dass vegetarisch bei meiner Einstellung zu Tieren nicht reicht, ich hatte aber Probleme, den geliebten KĂ€se aufzugeben. Videos, in denen KĂ€lber ihren MĂŒttern entrissen wurden, haben mir letztendlich geholfen, auch auf KĂ€se zu verzichten.
- Du bist momentan/warst schwanger und ernÀhrst dich vegan. Hattest du zu Beginn der Schwangerschaft Bedenken, weil du dich vegan ernÀhrst?
Ich bin nicht mehr schwanger, hatte aber nie Bedenken hinsichtlich meiner ErnÀhrung in dieser Zeit.
- Wie sind und waren die Reaktionen deines Umfelds auf diese ErnÀhrungsweise? Falls du Kritik erhÀltst, wie gehst du damit um?
Die Reaktionen waren gemischt. Einige stehen/standen hinter mir, einige haben das Thema lieber totgeschwiegen und einige sind komplett dagegen. Kritik diesbezĂŒglich lasse ich an mir abprallen, da sie meistens von Menschen kommt, die sich mit diesem Thema ĂŒberhaupt nicht befasst haben bzw. sich einfach von den Medien aufhetzen lassen.
- War es schwer fĂŒr dich vegan-freundliche Ărzte und Hebammen zu finden?
Dank meiner tollen Hebamme (selbst Vegetariern) nicht. Sie ist fĂŒr die vegane ErnĂ€hrung wĂ€hrend der Schwangerschaft, da sie ausschlieĂlich positive Beispiele erlebt hat. Sie hat mir auch einen Anthropologen empfohlen, der zwar nicht Veganer ist, aber keine EinwĂ€nde hinsichtlich dieser ErnĂ€hrung hat. Er sagt, dass kein Mensch Kuhmilch (oder die eines anderen Tieres) benötigt, um sich weiterzuentwickeln oder gar um zu ĂŒberleben.
- Wie war bzw. sind die Reaktionen der Ărzte auf deine ErnĂ€hrungsweise?
Siehe Frage 4. Er war und ist toll. Meine GynĂ€kologin war eher verhalten; hat jedoch nicht gesagt, dass sie es fĂŒr gefĂ€hrlich hĂ€lt und hat auch schon einige vegane Patientinnen betreut.
- Hattest du wĂ€hrend der Schwangerschaft GelĂŒste auf tierische Produkte? Falls ja, wie hast du das fĂŒr dich interpretiert und was hast du dagegen unternommen?
Nein, nie. Und wenn ich sie gehabt hÀtte, hÀtte ich sie ignoriert.
- Besonders in der Schwangerschaft mĂŒssen Frauen darauf achten, die richtigen NĂ€hrstoffe zu sich zu nehmen. Viele supplementieren daher SchwangerschaftsprĂ€parate. Hast du diese genommen und worauf hast du noch besonders geachtet bzw. achtest du?
Hier bin ich ehrlich und bin mir darĂŒber im Klaren, dass das nicht jeder gut heiĂt. Ich habe nur B12 (nehme ich sowieso immer) und hin und wieder Jod supplementiert. Ich vertraue da einfach auf die gesunde, vegane ErnĂ€hrung, da ich mich nicht von Fastfood und abwechslungsreich ernĂ€hre. Viele mögen das fĂŒr fahrlĂ€ssig halten; ich und auch mein Kind sind jedoch kerngesund und dadurch fĂŒhle ich mich bestĂ€tigt. Frau sollte sich nicht von âauĂenâ verrĂŒckt machen lassen. Warum sollte eine korrekt durchgefĂŒhrte vegane ErnĂ€hrung auch falsch/ungesund sein?
- Hast bzw. Hattest du generell das GefĂŒhl, dass dir was fehlt?
Nur am Anfang. Der geliebte KĂ€se halt. Das ging aber schnell vorbei.
- Lebt dein Partner auch vegan? Falls nicht, wie reagierte er auf deinen Entschluss, den Veganismus auch in der Schwangerschaft fortzufĂŒhren.
Er ist Vegetarier und respektiert, dass ich vegan lebe und auch unsere Tochter vegan ernĂ€hre. Er hat diesbezĂŒglich keine Bedenken.
- Gab es Schwierigkeiten wÀhrend der Schwangerschaft, weil du dich vegan ernÀhrst?
Nein. Ich hatte eine Bilderbuchschwangerschaft.
- Was ist dein Tipp an vegan lebende Schwangere? Auf was sollen sie besonders achten?
Lasst euch nicht verunsichern. Wenn ihr euch fĂŒr diese ErnĂ€hrung entschieden habt, wisst ihr, worauf ihr achten mĂŒsst. Nur weil ihr schwanger seid und die âErnĂ€hrungsexpertenâ plötzlich vermehrt mit dem Finger auf euch zeigen, heiĂt das noch lange nicht, dass ihr nicht mehr gesund lebt und eure Kinder gefĂ€hrdet.
- Was ist dein Rat an vegan lebende Schwangere, wenn das Umfeld stĂ€ndig Diskussionen beginnt und Kritik Ă€uĂert?
Ich wĂŒrde mich nicht auf Diskussionen einlassen und einfach nur NĂ€hrstofftabellen (z. B. Linsen vs. Fleisch) vorlegen, daraus können Kritiker dann machen, was sie möchten.
- Falls dein Kind schon auf der Welt ist: Hattest du nach der Geburt Schwierigkeiten einen vegan-freundlichen Kinderarzt zu finden? Wie waren die Reaktionen und wie bist du damit umgegangen?
Mein Arzt (siehe oben) betreut auch meine Tochter. Somit kein Problem. Ich weià aber, dass gerade KinderÀrzte gegen eine vegane ErnÀhrung sind.
- Wirst du dein Kind weiterhin vegan ernÀhren?
So lange sie das möchte, werde ich sie vegan ernÀhren und es wird auch weiterhin Zuhause nur vegane Kost geben. Ich werde ihr aber nicht verbieten, wenn sie trotz AufklÀrung auswÀrts tierische Produkte zu sich nehmen will. Ich werde jedoch unterbinden, wenn mein Umfeld ihr tierische Nahrung vorsetzt, weil unsere ErnÀhrungsweise nicht akzeptiert wird.
- Wie sind deine Erfahrungen mit deinem Umfeld auf deine Entscheidung dein Kind vegan zu ernÀhren?
Siehe Frage 3. Bei meinem Kind gab es natĂŒrlich noch kritischere Bemerkungen. Die prallen aber an mir ab, da diese meist von Leuten kommen, die sich nicht informiert haben und/oder sich von den Medien aufhetzen lassen.
- Kannst du Vergleiche ziehen, indem du schon einmal eine unvegane Schwangerschaft vollzogen hast?
Ich war leider erst einmal schwanger und habe diese Schwangerschaft glĂŒcklicher Weise und ganz bewusst vegan erlebt.
- Jede Schwangerschaft ist anders. Somit hat auch jede Frau mit unterschiedlichen Beschwerden zu kÀmpfen. Welche traten bei dir auf und was hast du dagegen getan?
Ich hatte nur die ĂŒblichen Beschwerden zum Ende hin. Ich wusste nicht mehr, wie ich liegen oder sitzen sollte. Ansonsten kann ich mich nur wiederholen, meine Schwangerschaft hĂ€tte nicht besser verlaufen können.
- Möchtest du den Lesern noch etwas mitteilen? Dann lass deinen Gedanken freien Lauf.
Lasst euch von eurem Umfeld keine Angst machen. Wenn ihr euch entschieden habt, vegan zu leben, werdet ihr euch sicherlich eingehend damit befasst haben. Diese ErnĂ€hrungsweise ist nicht der Feind eures ungeborenen Kindes. Bewusst und durchdacht durchgefĂŒhrt, könnt ihr eure vegane Schwangerschaft genieĂen. Stillt eure Kinder, wenn möglich, das ist das Beste, was ihr fĂŒr sie tun könnt. In der Muttermilch ist alles enthalten, was eure Kleinen brauchen und sie ist vegan
Vernetzt euch mit anderen veganen Mamis. Ihr fĂŒhlt euch verstanden und nicht wie Sonderlinge und bekommt immer Antworten, wenn ihr unsicher seid. Ich bin âmeinenâ veganen Mamis fĂŒr ihre UnterstĂŒtzung total dankbar und möchte sie nicht mehr missen.
Liebe Sandra, vielen Dank fĂŒr deine Teilnahme! Es ist groĂartig zu lesen, wie selbstbewusst du fĂŒr deine Ăberzeugungen einstehst und dass du so positive Erfahrungen in der Schwangerschaft gemacht hast! Ich stimme dir zu, dass die Vernetzung unter veganen MĂŒttern das A und O ist und man durch den Kontakt so viel an Unsicherheiten (falls man welche hat) ablegt! Danke fĂŒr die Schilderungen deiner Erfahrungen, deinen Tipps und Tricks. Alles erdenklich liebe fĂŒr deine Familie!
Hintergrundinformationen zur Interviewreihe gibt es im folgenden Artikel, dort erfÀhrst du auch, wie du teilnehmen kannst, falls du ebenfalls schwanger bist oder Mutter und zudem vegan lebst. Ich freue mich auf euer Feedback und auf weitere Teilnehmerinnen! Lasst uns gemeinsam zeigen, dass vegan tatsÀchlich ohne Probleme in jeder Lebensphase möglich ist, so lange man sich ausgewogen und bewusst ernÀhrt. ?
Bisherige Interviews mit vegan lebenden Schwangeren bzw. MĂŒttern:
Artikel ĂŒber meine Schwangerschaft, die dich sicherlich auch interessieren:
SĂ€mtliche Artikel ĂŒber vegane Schwangerschaften findest du nun auch im neuen Infobereich im MenĂŒ unter dem Punkt Vegane Schwangerschaft.
von V Change Makers | Jul 6, 2017 | Artikel, Schwangerschaft, V Change Makers, Vegane MĂŒtter im GesprĂ€ch
âDie Reaktionen waren von skeptisch bis neutral. So wirklich positiv waren sie anfangs nicht, aber mit der Zeit hat sich das Bild ein wenig geĂ€ndert. Mein Kinderarzt hat z. B. nach Tipps und Tricks beim vegetarisch und veganen Beikoststart gefragt und diese dann in seinem Infoblatt mit niedergeschrieben.â
Jennie berichtet euch heute nun, wie sie als zweifache vegane Mama selbst Ărzte von Vorurteilen befreien konnte und mit klaren Tatsachen vom Veganismus ĂŒberzeugen konnte. Sie sagt ganz deutlich, dass man sich von Kritikern, die meistens sehr uninformiert sind, nicht verunsichern lassen sollte. Lest nun mehr und erfahrt Tipps und Tricks:
- Wie lange lebst du vegan? Was war dein Auslöser?
Vegan wurde ich Mitte Januar 2013, nachdem ich mich eingehender mit dem Thema beschĂ€ftigt hatte. Ein GesprĂ€ch mit einem Veganer auf der ‚Köln pelzfrei 2012‘ hat mich (nach fast 20 Jahren als Vegetarierin) zum Umdenken gebracht. Mir waren zu dem Zeitpunkt die ganzen MissstĂ€nde einfach nicht bekannt und ich habe gehofft, wenn ich âBioâ kaufe, dann wĂ€re das OK und gut fĂŒr die Tiere. DarĂŒber, dass z. B. KĂŒhe stĂ€ndig gebĂ€ren mĂŒssen, um den Milchfluss aufrecht zu erhalten oder z. B. ĂŒber das KĂŒkentöten wusste ich nichts. Ach hatte ich bis dahin nicht darĂŒber nachgedacht, dass die ausgedienten Tiere auch beim Schlachter landen.
- Du bist momentan/warst schwanger und ernÀhrst dich vegan. Hattest du zu Beginn der Schwangerschaft Bedenken, weil du dich vegan ernÀhrst?
Ich bin momentan nicht schwanger. Ich habe 2 Kinder, die erste Schwangerschaft in den Jahren 2010-2011 war noch vegetarisch. Die zweite Schwangerschaft folgte Ende 2013 bis August 2014 und war dann konsequent vegan. Ich hatte keinerlei Bedenken, da ich mich bestens informiert fĂŒhlte. đ
Beide Schwangerschaften und Geburten verliefen ohne Komplikationen. Im Folgenden berichte ich natĂŒrlich nur ĂŒber meine vegane Schwangerschaft. đ
- Wie sind und waren die Reaktionen deines Umfelds auf diese ErnÀhrungsweise? Falls du Kritik erhÀltst, wie gehst du damit um?
In meinem Umfeld waren die Reaktionen durch die Bank sehr entspannt. Die Menschen um mich herum wussten ja um mein Wissen bezĂŒglich der ErnĂ€hrung. Von AuĂenstehenden kamen vereinzelnd Fragen, ob das denn ĂŒberhaupt möglich sei, ’so mit vegan und schwanger?‘. Manche flĂŒchtige Bekannte machten sich Sorgen, aber diese konnte ich dann schnell ausrĂ€umen.
- War es schwer fĂŒr dich vegan-freundliche Ărzte und Hebammen zu finden?
Ich habe nicht gezielt nach âvegan-freundlichenâ Hebammen oder Ărzten gesucht.
Ich habe einfach eine Hebamme gesucht, bei der ich das GefĂŒhl hatte, dass die Chemie soweit stimmt. Meine Hebamme hat mich bereits ab der 8. Schwangerschaftswoche begleitet und sich bezĂŒglich der ErnĂ€hrung ganz raus gehalten, da sie selbst noch keinerlei BerĂŒhrung mit veganem Leben hatte. Meine FrauenĂ€rztin war anfangs besorgt wegen dem Eisen, am Ende konnte ich alle Zweifel anhand der Blutwerte ausrĂ€umen. Ich kam ohne jegliche extra Supplemente durch die Schwangerschaft. (FolsĂ€ure habe ich allerdings trotz guter Werte anfangs genommen).
Besonders schön war, dass meine Hebamme und meine FrauenÀrztin, was ich anfangs nicht wusste, zusammen arbeiten, die Hebamme ist jeden Freitag in der Praxis der FA und somit war der Austausch zwischen uns noch intensiver.
Beide hatten durch mich erste BerĂŒhrungen mit einer veganer Schwangerschaft.
Meine FrauenÀrztin hat mittlerweile einige MÀdels begleitet, die vegan schwanger waren und sich sehr bedankt, dass sie durch die gemeinsame Zeit so viel Neues dazugelernt hat.
- Wie war bzw. sind die Reaktionen der Ărzte auf deine ErnĂ€hrungsweise?
Die Reaktionen waren von skeptisch bis neutral. So wirklich positiv waren sie anfangs nicht, aber mit der Zeit hat sich das Bild ein wenig geÀndert. Mein Kinderarzt hat z. B. nach Tipps und Tricks beim vegetarisch und veganen Beikoststart gefragt und diese dann in seinem Infoblatt mit niedergeschrieben.

- Hattest du wĂ€hrend der Schwangerschaft GelĂŒste auf tierische Produkte? Falls ja, wie hast du das fĂŒr dich interpretiert und was hast du dagegen unternommen?
Nein, es gab keine GelĂŒste nach tierischem.
- Besonders in der Schwangerschaft mĂŒssen Frauen darauf achten, die richtigen NĂ€hrstoffe zu sich zu nehmen. Viele supplementieren daher SchwangerschaftsprĂ€parate. Hast du diese genommen und worauf hast du noch besonders geachtet bzw. achtest du?
Anfangs habe ich ein FolsĂ€ureprĂ€perat genommen, wobei meine Werte so hoch waren, dass wir es dann abgesetzt haben, da es nur ârein und rausâ ging. Vitamin D und Omega-FettsĂ€uren supplementiere ich auch auĂerhalb der Schwangerschaft. Eisen war bei mir glĂŒcklicherweise nicht von Nöten. Deva Prenatal hatte ich fĂŒr den Fall der FĂ€lle zuhause.
- Hast bzw. Hattest du generell das GefĂŒhl, dass dir was fehlt?
Nein.
- Lebt dein Partner auch vegan? Falls nicht, wie reagierte er auf deinen Entschluss, den Veganismus auch in der Schwangerschaft fortzufĂŒhren.
Der Papa der Kids lebte anfangs als Allesesser und wurde dann weitestgehend vegan. Da es mein Körper ist, war von vorne herein klar, dass nur ich entscheide, was ich essen möchte. Er hat mich da immer total unterstĂŒtzt.
- Gab es Schwierigkeiten wÀhrend der Schwangerschaft, weil du dich vegan ernÀhrst?
Nein.
- Was ist dein Tipp an vegan lebende Schwangere? Auf was sollen sie besonders achten?
Ich wĂŒrde mir einfach ein 1×1 der besten Anworten auf hĂ€ufige Fragen âantrainierenâ und ansonsten entspannt bleiben, sich nicht verrĂŒckt machen lassen und sich gut belesen, was in einer veganen Schwangerschaft von Vorteil ist, worauf man achten sollte usw.Aber wie gesagt, nicht verrĂŒckt machen lassen. Manche MĂ€dels (unabhĂ€ngig von der ErnĂ€hrung) brechen wochenlang oder ĂŒber Monate alles raus und bekommen trotzdem gesunde Kinder. Im Zweifel eben dann supplementieren und doofe Fragen und Aussagen ignorieren.
- Was ist dein Rat an vegan lebende Schwangere, wenn das Umfeld stĂ€ndig Diskussionen beginnt und Kritik Ă€uĂert?
Klar und deutlich machen, dass man umfangreich informiert ist und dass es damit auch gut sein sollte, denn es ist deine Entscheidung.
Wer Zweifel hat, ob das so gesund ist, der kann sich gerne im WWW oder in Studien informieren (lassen).
- Falls dein Kind schon auf der Welt ist: Hattest du nach der Geburt Schwierigkeiten einen vegan-freundlichen Kinderarzt zu finden? Wie waren die Reaktionen und wie bist du damit umgegangen?
Mein Kinderarzt war anfangs skeptisch. Aber das hat sich nach 1-2 Blutabnahmen total gelegt und gedreht, da meine Tochter generell sehr gute Werte hat. Blut wurde ihr aufgrund einer chronischen Bluterkrankung sowieso alle 3-6 Monate abgenommen.
- Wirst du dein Kind weiterhin vegan ernÀhren?
Meine Kinder lebten anfangs dann vegan (bzw meine Tochter erst vegetarisch, dann vegan).Mittlerweile sind sie fast 3 und 6 Jahre. Beide essen zwischenzeitlich vegetarisch, z. B. bei Freunden, im Kindergarten oder bei Oma. Ich möchte es ihnen auch nicht dogmatisch aufzwingen, sondern vorleben und ein Bewusstsein schaffen. Was sie dann daraus machen, ist natĂŒrlich ihre Sache. Ich bin soweit schon einmal sehr stolz und froh, dass meine Tochter bewusst sagt, dass sie keine Tiere essen möchte. Das Bewusstsein, was genau Milch und Eier fĂŒr Leiden bedeuten fehlt ihr noch, das werde ich mit der Zeit kindgerecht schaffen, möglichst so, dass sie sich natĂŒrlich nicht schlecht oder schuldig fĂŒhlt, wenn sie doch Eier und Milch(produkte) essen/trinken möchte und wie gesagt, wie sie dann damit umgeht, obliegt ihr. Sie ist jetzt mit ihren 6 Jahren definitiv schon weiter und reflektierter, als viele Erwachsene es sind und das macht mich sehr stolz, zuhause isst sie weitestgehend vegan, gekocht wird fĂŒr alle immer vegan. Bei dem Sohn bestimmen wir natĂŒrlich noch gröĂtenteils, was er isst, werden es aber genauso handhaben, dass wir ihn kindgerecht langsam heran fĂŒhren und ihm vegane Optionen anbieten und vorleben.
- Wie sind deine Erfahrungen mit deinem Umfeld auf deine Entscheidung dein Kind vegan zu ernÀhren?
Die Oma tut sich damit schwer, was inhaltlich ânurâ vegetarisch und was 100% vegan ist und wir haben den Kompromiss, dass sie vegetarisch essen dort, solange, bis sie es irgendwann von allein anders möchten. Ansonsten sind alle sehr entspannt. Meine Tante ist selbst gröĂtenteils vegan und da gut informiert.
- Kannst du Vergleiche ziehen, indem du schon einmal eine unvegane Schwangerschaft vollzogen hast?
Ich kann zwar einen Vergleich ziehen, aber die Unterschiede sehe ich weniger in der ErnĂ€hrung. Ich war in der 2. Schwangerschaft definitiv besser informiert. Die Schwangerschaft mit der GroĂen hatte ich bis zum Ende der 12. SSW âBilderbuch-Ăbelkeitâ und war sehr mĂŒde. Beim dem Kleinen hatte ich eine Symphysenlockerung. Beide Schwangerschaften gingen ĂŒber den ET. Die GroĂe kam ET+11 mit 3660g und 55cm. Der Kleine ET+4 mit 3550cm und 51cm. Ich habe mich bei der ersten etwas fitter gefĂŒhlt â eben aufgrund der Symphysenlockerung. Zugenommen habe ich bei beiden Schwangerschaften ~17kg.
- Jede Schwangerschaft ist anders. Somit hat auch jede Frau mit unterschiedlichen Beschwerden zu kÀmpfen. Welche traten bei dir auf und was hast du dagegen getan?
Wie schon vorher gesagt, meine beiden Schwangerschaften waren relativ komplikationslos. Bei der Symphysenlockerung halfen mir Ruhe und eine liebe Haushaltsfee, die die Krankenkasse gezahlt hat. Gegen die Ăbelkeit und MĂŒdigkeit half tatsĂ€chlich nur Schlaf. đ
- Möchtest du den Lesern noch etwas mitteilen? Dann lass deinen Gedanken freien Lauf.
GenieĂe!
Wenn du gut informiert bist und in guten HĂ€nden bist, dann lehne dich einfach zurĂŒck und genieĂe, soweit es deine Gesundheit zulĂ€sst, deine Schwangerschaft und lasse dir das nicht durch andere Menschen, die schlecht, falsch oder gĂ€nzlich uninformiert sind, vermiesen!
Ich wĂŒnsche dir eine wundervolle Kugelzeit! <3
Liebe Jennie, danke fĂŒr deine hilfreichen Antworten! Du zeigst klar und deutlich auf, dass man zu seinen Ăberzeugungen stehen soll und das viele Kritiker einfach sehr uninformiert sind und es daher keinen Grund gibt, sich verunsichern zu lassen. Es ist toll, dass du immer wieder einen Weg findest um den Veganismus lebbar in die Gesellschaft zu integrieren. Ich denke ebenfalls, dass Vorleben der richtige Weg ist. Alles Gute fĂŒr deine Familie! Macht weiter so!
Hintergrundinformationen zur Interviewreihe gibt es im folgenden Artikel, dort erfÀhrst du auch, wie du teilnehmen kannst, falls du ebenfalls schwanger bist oder Mutter und zudem vegan lebst. Ich freue mich auf euer Feedback und auf weitere Teilnehmerinnen! Lasst uns gemeinsam zeigen, dass vegan tatsÀchlich ohne Probleme in jeder Lebensphase möglich ist, so lange man sich ausgewogen und bewusst ernÀhrt. ?
Bisherige Interviews mit vegan lebenden Schwangeren bzw. MĂŒttern:
Artikel ĂŒber meine Schwangerschaft, die dich sicherlich auch interessieren:
SĂ€mtliche Artikel ĂŒber vegane Schwangerschaften findest du nun auch im neuen Infobereich im MenĂŒ unter dem Punkt Vegane Schwangerschaft.