Wolle

2.01.2013

Wolle, Angora, Merino: Leiden Schafe und Kaninchen wirklich?

Viele Leute verbinden mit Wolle nichts Schlimmes.

„Ein Schaf muss schließlich geschoren werden und das tut ihm nicht weh.“

Das ist ein altbekanntes Vorurteil, denn Schafe haben ursprünglich nur so viel Wolle bekommen, wie sie benötigen um sich gegen Kälte und ähnliches zu schützen. Erst als der Mensch erkannte, wie profitabel Wolle ist und er sich damit wärmen kann, wurden die Schafe zur ständigen Wollproduktion gezüchtet.

So wie Schweine und Rinder in der Massentierhaltung werden auch Schafe zusammengepfercht mit zig Artgenossen gehalten. Sie werden oftmals ohne Betäubung kastriert, beim Schoren verletzt und wenn sie ausgedient haben, werden sie stundenlang unter qualvollen Bedingungen zum Schlachthof transportiert. Dort werden sie letztendlich getötet und weiter verarbeitet, damit das Produkt Tier möglichst gut ausgeschöpft wird um auch mit allem, was dieses Tier hergibt, Geld zu machen.

Was das Akkorschlachten bei Hühnern, Schweinen und Rindern ist, ist das Akkordscheren bei den Schafen. Bis zu 350 Tiere schert ein Mitarbeiter an einem einzigen Tag. Es erübrigt sich die Frage, nach dem Wohlergehen der Tiere bei diesem Vorgang. Dieser Akkordbehandlung führt immer wieder zu Verletzungen bei den Tieren. Auch Schafe sind dem Leid der Massentierhaltung ausgesetzt. Sie werden ebenfalls wie Schweine und Rinder mit Antibiotika vollgestopft, damit sie lang genug diese Tortur überleben bis sie „genug“ Wolle gegeben haben und schlachtreif sind.

Merino

Australien produziert ca. 30 % des Wollaufkommens weltweit. Sehr begehrt und weit verbreitet ist die sogenannte Merino-Wolle. Nur wenige Menschen wissen, mit was für einem enormen Leid diese Wolle produziert wird. Merinoschafe wurden dahingehend gezüchtet, das ihre Haut Falten wirft um die Wollausbeute noch größer ausfallen zu lassen. Das hat zum einen zur Folge, dass die Tiere in den heißen Monaten an einem Hitzekollaps sterben können und zum anderen sammelt sich in den Hautfalten Feuchtigkeit und Urin, was Insekten anzieht. Fliegen legen in diese Falten ihre Eier ab und die geschlüpften Larven können die Tiere bei lebendigem Leibe auffressen.

Um das zu verhindern wird das sogenannte „mulesing“ durchgeführt. Dieser Begriff steht für einen besonders gewaltvollen Eingriff. Die Tiere werden mit Gewalt auf den Rücken geworfen, anschließenden werden die Beine zwischen Metallstäbe fixiert, damit sie bewegungsunfähig sind. Danach wird ihnen OHNE jegliche Betäubungsmittel eine große Fläche an Fleisch um den Schwanz herum abgeschnitten. Ziel ist es, dass sich eine glatte, vernarbte Fläche bildet, damit Fliegen nicht mehr ihre Larven ablegen können, jedoch geschieht genau das, bevor noch die Wunde abgeheilt ist.Den Tieren wird somit noch mehr Leid angetan.

Jedoch beginnt nicht erst mit dem museling die Qual für die Tiere, denn diese beginnt schon ab ihrer Geburt. Kurze Zeit nachdem sie das Licht der Welt erblickt haben, werden den Lämmern die Ohren durchlöchert und die Schwänze abgeschnitten, die männlichen Tiere werden zusätzlich kastriert. Auch diese Eingriffe erfolgen OHNE Betäubungsmittel.

Australien beabsichtigte bis Ende 2010 das Mulesing zu unterlassen. Doch dieser Termin wurde von der AWO (Australien Wool innovation) abgesagt und es wurde verkündet, dass vermehrt Betäubungsmittel zum Einsatz kommen würden. Im Jahr 2010 soll dies zu 60% geschehen sein.

Die Merino Industrie von Neuseeland führte 2010 ein freiwilliges Verbot gegen das brutale Vorgehen ein, jedoch halten sich nicht alle Farmer an diese Vorschrift.

 

Kaschmir/Cashmere

Kaschmir stammt von einer Kaschmirziege, deren Fell sehr weich und hochwertig ist. Da nicht jede Ziege dieses Fell besitzt, werden viele Neugeburten kurz nach der Geburt selektiert und getötet. Die Zahl beläuft sich auf 50-80%, die aufgrund der falschen Beschaffenheit ihres Fells unnötigerweise sterben müssen.

Angora

Angora stammt von Angorakaninchen, die ein sehr flauschiges, weiches Fell besitzen. Um sie zu scheren, wenn die Kaninchen auf Bretter gespannt. Da sie das nicht freiwillig tun, wehren sie sich mit ganzer Kraft, dabei ziehen sie sich schwere Verletzungen zu, da sich so mit dem Schermesser oftmals geschnitten werden. Des Weiteren werden Angorakaninchen in Käfigen mit Maschendrahtzaun gehalten, da sie sehr empfindliche Fußsohlen haben, bilden sich dort schmerzhafte Geschwülste. Männliche Angorakaninchen werden oftmals kurz nach der Geburt getötet, da sie weniger Wolle produzieren als weibliche Kaninchen und somit nicht profitabel genug sind.

Lösung

Tja, wie sieht nun die Lösung aus? Ganz einfach, vermeidet Wollpullis und Co. Checkt vor dem Kauf das Zettelchen im Pulli mit den Angaben der Stoffzusammensetzung.

Eine super Alternative ist zum Beispiel Fleece. Kennt ihr die tollen Fleecejacken und Pullis von Bench? Ich liebe sie! Die halten zig Jahre und sind so schön kuschelig warm.
Es gibt auch sehr schöne Pullis aus Polyester. Klar, kein toller Stoff, aber optisch kann er super mithalten und ist nicht kratzig und mittlerweile sind die so gut verarbeitet, dass sie auch nicht mehr unangenehm zu tragen sind. Vor allem gut für kleine Geldbeutel.

Unter Medien werde ich euch demnächst Onlineshops verlinken, die gute Alternativlösungen anbieten.

Jessica Aschhoff V Change Makers

Über mich

Ich bin Jessica, 39 Jahre, 2-fache Mutter und lebe seit über 14 Jahren vegan.  Ich habe es mir zur Lebensaufgabe gemacht,

  • Menschen an das das Thema Veganismus heranzuführen,
  • aufzuklären durch klare Worte,
  • Orientierung zu schenken durch einen leicht umsetzbaren Einstieg in vegane Lebensweise
  • und dabei zu unterstützen selbstbewusst mit ihrer Entscheidung vegan zu leben umzugehen.

Da ich zudem zweifache Mutter bin, lasse ich dich teilhaben an meinem wertvollen Wissen und Erfahrungswerte zum Thema vegane Kindererziehung.

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