Milchpulver oder Muttermilch? – 10 unverzichtbare Tipps bei Stillproblemen

10.12.2017

Hilfe bei Milchstau, wunden Brustwarzen und Pflege + unverzichtbare Tipps

Erfahrt im Folgenden weshalb ich mich trotz meines Horror Erlebnisses beim Stillen gegen Milchpulver als Säuglingsnahrung entschied. Des Weiteren bekommt ihr 10 wertvolle unverzichtbare Tipps bei Stillproblemen. Erfahrt was ihr beachten müsst um meine schlimmen Erfahrungen definitiv zu vermeiden!

 

Warum ich mich gegen vegane Milchpulveralternativen entschied und Muttermilch wählte

Vor der Geburt ist bei vielen Frauen Stillen bzw. Nicht-Stillen ein großes Thema.

Vorweg möchte ich gleich erwähnen, dass diese Entscheidung jede Frau selbst entscheiden muss. Sie sollte für ihre Entscheidung nicht verurteilt werden. Es gibt einige Mütter, die sich für Fläschchen Nahrung entscheiden und erst gar nicht stillen. Das ist völlig in Ordnung und muss jeder respektieren. Wie ich schon in dem Artikel Geburtsbericht: Geplanter Kaiserschnitt – Kritik, Panik und pures Glück schrieb, kann jede Frau selbst über ihren Körper entschieden.

Euer Körper!

Eure Regeln!

Milchpulver bzw. Säuglingsnahrung ist heutzutage qualitativ sehr hochwertig. Doch es stört mich massiv, dass so gut immer auf Muttermilch von Tieren zurückgegriffen wird. Das war ein Punkt, weshalb ich definitiv das Stillen schaffen musste. Wir ihr wisst, lebe ich vegan und für mich ist es von hoher Bedeutung, dass mein Kind von Anfang an vermittelt bekommt, dass es nicht in Ordnung ist Tiere auszubeuten. Zudem ist Muttermilch das Beste und natürlichste was man seine Kind geben kann und auch am stressfreisten, da man nicht bei jeder Hungerattacke ein Fläschchen zubereiten muss.

Mittlerweile gibt es auch gute pflanzliche Milchpulveralternativen, doch die sind noch sehr sehr wenig auf dem Markt vertreten und zudem sehr teuer. Daher stellten pflanzliche Milchpulver keine wirkliche Alternative dar. Es gibt von Humana eine Milchpulvermischung, die pflanzlich ist und fast vegan. Nur das enthaltene Vitamin D3 ist nicht vegan. Da muss jede vegane Mutter selbst entscheiden, ob sie diese Alternative wählt. Ich habe sie gekauft, da sie zu 99% vegan ist und vor allem BEZAHLBAR ist. Ich kann damit völlig leben. Lieber unveganes Vitamin D3 als meinem Kind Kuhmilch zu geben. Allerdings bekommt unser Sohn nur selten ein Extrafläschchen. Das ist z. B. der Fall, wenn ich einfach zu geschafft vom Stillen bin oder wir länger unterwegs sind, wo ich nicht in Ruhe stillen kann. Ansonsten bekommt er ausschließlich Muttermilch. Ich hätte aber definitiv darauf zurückgegriffen, wenn ich mich für das Abstillen entschieden hätte. Vermutlich hätte ich die anderen Sorten auch noch getestet. Doch wie gesagt, leider sind die anderen 100% veganen Milchpulveralternativen sehr teuer. Viel Auswahl gibt es leider ganz und gar nicht! Wer noch weitere Alternativen kennt, kann sie mir gerne mitteilen. Ich ergänze sehr gerne die Tabelle mit veganer Säuglingsnahrung.

Hier nun ein paar Angaben zum Vergleichen: 

Pflanzliche (vegane) Milchpulver Alternativen auf einen Blick

Humana SL basierend auf Soja, Vitamin D3 ist nicht vegan Inhalt 500g – 8,45 €
Prémiriz basierend auf Reis und Bio. Das Vitamin D3 wird laut Hersteller aus Pilzen gewonnen Inhalt 900g 29,99 €
Bébé Mandorle basierend auf Reis und Bio: Das Vitamin D3 wird aus Flechten gewonnen und somit seit November 2016 komplett vegan Inhalt 800g 35,49 €

 

Neben den wenigen pflanzlichen Milchpulveralternativen kam natürlich auch keine Säuglingsnahrung auf Basis von Kuhmilch in Frage. Kuhmilch gehört den Kälbchen. Die Milchindustrie ist moralisch so dermaßen verdorben, dass ich nie damit hätte leben können mich daran indirekt zu beteiligen. Lest hier gerne weitere Informationen zum Thema Milch und erfahrt, was mit den Kühen und ihren Kälbchen passiert. Artikel. Fakten über Milch

Kurze Zusammenfassung der für mich wichtigsten Punkte um mich gegen Kuhmilchprodukte zu entscheiden

Fakten Milch – Das Leid hinter dem Glas Milch

  • Eine Milchkuh wird vergewaltigt oder künstlich befruchtet
  • Lebensdauer beträgt in der Gefangenschaft 4-6 Jahre, in der freien Natur hingegen bis zu 20 Jahre.
  • Eine Milchkuh ist im Laufe ihres Lebens dauerschwanger.
  • Das Kalb wird der Mutterkuh nach kurzer Zeit entrissen und die Trennung ist für beide sehr schmerzhaft.
  • Die Kälber werden mit Ersatznahrung gefüttert, da der Mensch die Kuhmilch für sich beansprucht.
  • Die Kühe haben aufgrund ihrer Ausbeutung gesundheitliche Beschwerden
  • Die Milchleistung einer Kuh beträgt in Gefangenschaft zwischen 5.000-10.000 Liter, obwohl ein Kalb nur ca. 1.000-2.000 Liter benötigt. Die enorme Milchleistung zieht schwere körperliche Beschwerden mit sich.
  • Kuhmilch hat gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen und fördert einige Krankheiten, wie Osteoporose, Diabetes, Allergien, Verstopfung usw.

Dazu hier ein Video, was zeigt, wie grausam die Trennung zwischen Kuh und Kalb ist. (INFO: Beim Anklicken des Links wirst du auf YouTube weitergeleitet): Trennung von Kuh und Kalb


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Bei dem Anblick weint doch jedes Mutterherz. Für mich persönlich, vor allem jetzt als Mutter, unverständlich. Diese emotionale Brutalität lässt sich für mich nicht auszuhalten. Darum kommt es für mich unter gar keinen Umständen in Frage, dass mein Kind Kuhmilch bekommt. Wie kann ich mich daran beteiligen, dass ein anderes Baby seine dringend benötige Milch nicht erhält und zum Tode verurteile und mein Baby dessen Milch bekommt? Nein nein nein, dafür bin ich lieber durch meine persönliche Hölle gegangen als das ich sowas unterstütze.

Nochmal ganz klar:

Warum ich mich gegen Ersatznahrung entschied:

1, Wenige pflanzliche Milchpulveralternativen

2, Sehr hoher Preis für pflanzliche Milchpulveralternativen

3, Kein Kuhmilchpulver: Milch gehört den Kälbchen

 

Wie schon erwähnt, gibt es nur eine günstige pflanzliche Alternative und zwar Humana SL, doch hier ist das Vitamin D3 nicht vegan. Doch das stellt noch einen guten Kompromiss zu den anderen Alternativen dar, wenn man die finanziellen Mittel für die teuren Varianten nicht hat.

 

10 Tipps bei Stillproblemen: Milchstau, wunde Brustwarzen und Co.

Es gibt viele Frauen, bei denen Stillen wunderbar klappt und die keine großen Probleme dabei kennen. Doch es gibt auch die, die arge Probleme mit dem Stillen haben und genau für diese habe ich einige Tipps zusammengefasst. Im Prinzip auch für jede werdende Mutter, die keine Erfahrungen mit dieser Thematik hat.

 

1. Gute Brustwarzenpflege

Besorgt euch vor der Geburt gute Brustwarzenpflege. Dazu gehören Salben, die es z. B. günstig von Alverde und Alterra gibt sowie Pads mit pflegenden und kühlenden Eigenschaften von Multi Mam. Tragt die Salbe direkt nach jedem Stillen auf und lasst sie an der Luft einziehen.

2. Stillbhs und Stilleinlagen

Eure Brüste werden riesig werden. Oftmals um 2 BH-Größen größer. Ich habe meine BHs bei Rossmann gekauft. Ich bin mit diesen SEHR zufrieden. Sie sehen nicht allzu bieder aus und machen trotzdem noch ein schönes Dekolleté, denn es kommt auch die Zeit, wo ihr nicht nur die stillende Mama sein wollt 😉 Stilleinlagen sind genauso wichtig! Es wird oft Milch aus euren Brüsten heraustreten und den BH und das Shirt durchnässen. Die Stilleinalgen fangen die Milch auf und verhindern unangenehme Momente. Es ist nämlich nicht gerade schön, wenn man irgendwo zu Besuch ist und man plötzlich ein nasses Oberteil in dieser Zone hat. Ich spreche aus Erfahrung 😉

3. Salbeitee oder Pfefferminztee

Wenn ihr am Anfang zu viel Milch produziert und/oder oft einen Milchstau habt, dann könnt ihr diesen auch abschwächen in dem ihr eine Tasse frischen Salbei- oder Pfefferminztee trinkt. Dieser wirkt hemmend auf die Milchproduktion. Gerne wird damit auch abgestillt. Trinkt bitte nicht zu viel davon und klärt das vorher mit eurer Hebamme ab. Mir hat es super geholfen.

4. Holt euch vor der Geburt ein Rezept für eine elektronische Milchpumpe

Glaubt mir, dass ist das aller aller aller wichtigste. Eventuell braucht ihr sie gar nicht, doch falls doch, dann wird sie eine wahnsinnige Erleichterung sein! Achtet beim Abholen aus der Apotheke bitte drauf, dass es eine neuwertige Milchpumpe ist UND zwei Aufsätze hat! Solltet ihr erst einmal beim Abpumpen bleiben wollen kann ich euch noch empfehlen, ein Bustier für das Halten der Milchflaschen dazu zu kaufen. Es war beim ständigen Abpumpen zumindest eine kleine Erleichterung. Versucht euch alles so angenehm wie möglich zu gestalten!

5. Kirschkernkissen und Kühlakkus

Solltet ihr bei auftretendem Milchstau definitiv verwenden. Meistens hat man diese Utensilien eh schon zuhause. Kirschkernkissen vor dem Abpumpen verwenden und die Kühlakkus danach.

6. Vibrator

Ein etwas sehr ungewöhnlicher Tipp, gar keine Frage. Ich bekam diesen von der Hebamme, die den Rückbildungskurs leitet. Durch die Vibration, werden harte volle Brüste wunderbar massiert und die Milch kann wesentlich besser abfließen bzw. abgepumpt werden.

7. Hilfe vom Mann oder einer anderen Person fürs Anlegen und wachhalten

Holt euch Unterstützung für diese Zeit. Gerade am Anfang, wenn man noch nicht weiß, wie man das Kind halten und anlegen soll, kann man jede Hilfe gebrauchen. Vor allem auch beim Wachhalten des Kindes, denn die kleinen Menschen schlafen meistens sofort an der Brust ein.  Zudem hilft es emotional sehr gut, wenn man weiß, dass man eine Stütze hat und das nicht allein durchstehen muss.

8. Stillberatung vor der Geburt organisieren

Der wichtigste Tipp überhaupt! Ich habe das Stillen VÖLLIG unterschätzt, sowie die Reaktion meines Körpers. Ich dachte stillen würde wesentlich einfacher funktionieren. Achtet aber bitte darauf, dass ihr eine verständnisvolle Person wählt, denn es gibt oft Stillberaterinnen, die kein Verständnis fürs Abpumpen und Ersatznahrung haben. Die empfehlen sogar, dass man mit wunden Brustwarzen WEITER stillen soll. Ich finde nicht, dass eine Frau ALLES über sich ergehen lassen muss. Wenn es eine Erleichterung in dieser Phase gibt, dann sollte man sie auch nutzen (dürfen). Ihr müsst VORHER wissen, wie man ein Baby richtig an die Brust anlegt, wie die Brustwarze vom Baby eingesaugt werden muss und wie ihr das Baby halten müsst.

9. Wunde Brustwarzen erst einmal heilen lassen

Das passiert relativ schnell. Mein Tipp: pflegt sie gut und lasst sie erst einmal heilen. Probiert dann weiter das Stillen aus. Es bringt nichts mit so empfindlichen wunden Brustwarzen weiter zu stillen. Die Schmerzen sind einfach zu groß. In euer Täschchen gehören wie schon erwähnt: Brustwarzensalbe, Kühlpads von Multi Mam und eventuell ein Öl. Probiert ein paar Dinge aus und schaut was euch am besten gefällt.

10. Stellt euch zur Sicherheit eine Packung Ersatznahrung zuhause hin

Vielleicht braucht ihr sie auch überhaupt nicht, doch uns hat das viel Sicherheit gegeben und mir auch den Druck genommen, falls ich mal zu wenig Milch habe oder irgendwas anderes ist, dass wir unserem Baby was zum Trinken geben können.

Habt ihr noch weitere Tipps? Ich nehme sie gerne auf. Schreibt mir einfach an folgende E-Mail Adresse: jessica@vchangemakers.de

So, das war es mit meinen Schilderungen zu der Zeit nach der Geburt, einschließlich Wochenbett und Stillen. Ich hoffe, ich konnte euch wertvolle Tipps geben und euch den Druck nehmen, dass alles optimal abläuft. Denn so ist es nicht, wird aber sehr gerne von anderen vermittelt. Lasst euch nicht verunsichern! Diese Zeit ist so aufregend, neu und besonders – mit positiven und negativen Erlebnissen. Es ist die Frage was ihr daraus macht und was ihr vor allem daraus lernt! Genießt die Kennlernzeit mit eurem Baby so gut es geht und dazu gehört es, dass die Mutter und auch der Vater so viel Hilfe, Unterstützung und Erleichterungen erhalten wie es nur geht. Stress kann viel Schönes nehmen. Glaubt nicht, dass ihr als Frau alles über euch ergehen lassen müsst. Sprecht über euren Zustand, über eure Gefühle und äußert vor allem, wenn ihr Hilfe braucht! Frauen halsen sich gerne zu viel auf, allein schon durch den Erwartungsdruck von anderen und den oftmals nicht ganz ehrlichen Schilderungen anderer Mütter in dieser sensiblen Phase.  Zu diesem Thema habe ich  einen Absatz in dem Artikel Wochenbett Kaiserschnitt: So war es bei mir + ehrliche Tipps  geschrieben.

Gerne könnt ihr mir auch eure Erfahrungen mitteilen und berichten, was ihr noch für Tipps für das Stillen habt! Ich bin gespannt und erweitere gerne diese Liste!


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Jessica Aschhoff V Change Makers

Über mich

Ich bin Jessica, 39 Jahre, 2-fache Mutter und lebe seit fast 14 Jahren vegan.  Ich habe es mir zur Lebensaufgabe gemacht,

  • Menschen an das das Thema Veganismus heranzuführen,
  • aufzuklären durch klare Worte,
  • Orientierung zu schenken durch einen leicht umsetzbaren Einstieg in vegane Lebensweise
  • und dabei zu unterstützen selbstbewusst mit ihrer Entscheidung vegan zu leben umzugehen.

Da ich zudem zweifache Mutter bin, lasse ich dich teilhaben an meinem wertvollen Wissen und Erfahrungswerte zum Thema vegane Kindererziehung.

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